//Rezension// Historischer Roman - Eliane - Mut zum Glück + Interview

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Dieses Buch ist das Erstlingswerk einer frisch gebackenen Autorin im Self-Publishing. Es freut mich es vorstellen zu dürfen.


Details

Titel: Eliane - Mut zum Glück
 Autorin: A.M.Winter
Verlag: BoD
 Erschienen: 28.06.2022
Genre: Roman
Seiten: 230
Preis Taschenbuch: 9,99€


Meine Zusammenfassung:

Eliane ist ein Freigeist und möchte sich nicht dem gesellschaftlichen Stand einer Frau in ihrem Dorf unterordnen. Sie möchte wie ihre Eltern einst ihren eigenen Weg gehen. Doch weil ihre Eltern gestorben sind und sie bei Adoptiveltern aufwuchs, zögert sie, denn sie schuldet ihnen viel und möchte sie nicht in Verlegenheit bringen. Als sie plötzlich mitten in der Wildnis auf ein Pferd trifft, ist sie von diesem völlig verzaubert. Ein eigenes Pferd besitzen nämlich nur reiche Edelleute, während die untere Gesellschaft nur Esel und Ochsen hält. Sie gewinnt das Vertrauen des Pferdes, welches sie Brunka nennt. Doch dann taucht der Besitzer von Brunka auf und verletzt Eliane schwer. Sie wird von dem jungen Mann Wilhelm gefunden, der Eliane auf die Burg bringt, wo er wohnt. Eliane wird von ihrem neuen Freund gesundgepflegt, doch Brunka möchte sie nicht aufgeben und fordert sie Brunkas Besitzer Adalbert zum Duell heraus. Zu einem Duell auf Leben und Tod.

Meine Bewertung:

 Eliane ist ein spannender Charakter, sie wird sehr selbstbewusst weiß aber sehr wohl ihren Stand in der Gesellschaft, dieser hindert sie auch daran ihre Wünsche frei auszuleben. Das ändert sich als sie Brunka trifft. Das Pferd entwickelt eine besondere Bindung zu ihr und löst auch in Eliane etwas aus, das sie aus ihrem Käfig ausbrechen lässt. Mutig bietet sie dem fiesen Adalbert die Stirn. Willi oder auch Wilhelm ist ein sehr ruhiger und nachdenklicher Charakter, er sich seiner Lage durchaus bewusst, riskiert aber viel um Eliane nahe zu sein. Eine Liebesgeschichte entsteht aber eher weniger, weil Eliane natürlich viel zu tun hat, um Brunka für sich zu gewinnen. Aber es ist ja ein Band 2 in Planung, irgendwas läuft da bestimmt noch zwischen den beiden.

Das mittelalterliche Setting gefällt mir als Abwechslung gut, weil ich generell nicht mehr so viele historische Romane lese, die sind mir oft zu gewalttätig und brutal - wie es wahrscheinlich auch im Mittelalter war. Das deprimiert mich aber oft beim Lesen. Hier wird Eliane zwar auch gefährlich verletzt, aber die Brutalität steht hier nicht im Vordergrund. Die Aura der Geschichte ist eine andere, wenn ich es so beschreiben würde. Sie ist freundlicher, etwas leichter, aber trotzdem stellenweise doch tragisch (gerade Willis Situation ist echt nicht einfach und Eliane braucht eh sehr viel Mut um ihre Lage zu meistern). Das Ende war sehr unerwartet, ich habe es mir nicht so vorgestellt, daher hat es mich postiv überrascht. Ich kann nur verraten, das man hier merkt das die Autorin sich mit Pferden gut auskennt. Das Buch ist an sich abgeschlossen, aber manche Dinge bleiben offen, daher ist Band 2 auch unbedingt nötig um alle Fragen zu klären.

Das Cover ist einer Szene aus dem Buch entnommen - es ist nicht irgendeine Frau und irgendein Pferd. Es sind Eliane und Brunka zu sehen (und wenn ihr genau hinschaut auch Willi). Das finde ich ziemlich cool, weil bei vielen Büchern das Cover wenig zum Inhalt des Buches aussagt. Hier kann man sich allein durch das Cover ziemlich gut in das Setting hineinversetzen und man fühlt sich Eliane gleich näher. Hier sieht man auch die Vorteile vom Self Publishing, da kann man nämlich selbst bestimmen wie das Cover aussieht.

Der Schreibstil ist in Ordnung für ein Erstlingswerk. Ich konnte den Beschreibungen und der Story gut folgen. Ein solides Erstlingswerk mit Liebe zum Detail (und zum Pferd) in meinen Augen.
 
Fazit: 
Das historische Setting rund um eine mittelalterliche Burg, zusammen mit der Hauptprogonistin Eliane, ihren großen Mut und ihren unbeugsamen Willen machen dieses Buch zu etwas besonderen.  Es ist nicht nur für Pferdefans, auch wenn das Pferd Brunka natürlich eine große Rolle spielt. Solide 4,5 Sterne. Da geht noch was!



Bildrechte
Foto: Lesefieber-Buchpost
Cover: Verlag und Illustrator
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Dieser Beitrag gibt meine freie Meinung wieder.
 
 
 

Autorininterview A.M.Winter

1. Kannst du dich bitte kurz vorstellen?

Hallo, ich habe „Eliane – Mut zum Glück“ geschrieben. Weil ich unter Pseudonym
veröffentlicht habe, wäre es unpassend nun meinen Realnamen oder weitere persönliche Daten zu nennen. Einiges über mich erfährst Du aber, wenn Du die Antworten auf die folgenden Fragen liest.

2. Das ist ja dein Erstlingswerk, welche Hürden musstest du meistern?

Nachdem ich es schon während der Schulzeit geliebt habe, kreative Aufsätze zu verfassen, war das Schreiben an sich nicht mein Problem. Als dann aber die Idee geboren war, die Geschichte zu veröffentlichen, gab es plötzlich viele Fragen, mit denen ich mich bis dahin noch nie beschäftigt hatte: Wer kann mir ein passendes Cover gestalten, was muss ich tun, damit das Geschriebene tatsächlich auch gedruckt werden kann, wie kann das Buch dann in den Handel kommen, und weitere Fragen mehr.

3. Warum gerade ein Pferdebuch? Wolltest du schon immer eins schreiben, woher kam die Idee?

Da ich selbst hauptberuflich mit Pferden arbeite und mir ein gefühlvoller
Umgang mit den Tieren am Herzen liegt, habe ich natürlich sehr viel Bezug zu diesem Thema. Wirklich geplant war es aber nicht, tatsächlich ein Buch zu schreiben. Die Idee kam mir ganz spontan, als ich mich vor etwa zehn Jahren intensiver mit den verschiedenen Methoden des Horsemanship beschäftigte und bei unterschiedlichen Ausbildern Seminare und Kurse besuchte. Eines Nachts bin ich aufgewacht und hatte die Grundzüge der Geschichte im Kopf. Der Gedanke gefiel mir, so dass ich aufgestanden bin, um die Idee gleich festzuhalten. Und am Folgetag habe ich dann abgefangen zu schreiben.

4. Welche Stelle im Buch magst du besonders?

Ich glaube nicht, dass ich hier eine einzelne Stelle herausgreifen kann. Im Prinzip ist eine Szene für mich immer dann etwas Besonderes, wenn ich mit den Protagonisten so richtig mitfühle. Ich liebe es, mich in eine Geschichte oder einzelne Charakterehineinzuversetzen und mit ihnen Freude und Leid zu durchleben.

5. Bei welcher Stelle hattest du die größten Probleme bei der Umsetzung?
 
Auch da möchte ich nicht eine einzelne Stelle benennen. Im Allgemeinen war es für mich nicht immer leicht, mich auf die Perspektiven der beiden Hauptcharaktere zu beschränken. Es gäbe noch so viel zu berichten, was sich parallel abspielt. Wenn es sich allerdings der Kenntnis der Protagonisten entzieht, kann es aber leider nicht erzählt werden. Da musste ich dann nach dem Lektorat einige Szenen umarbeiten oder ganz streichen.

6. Wie sieht dein Alltag als Neuautorin aus? Wo schreibst du z.B. am liebsten, wann hast du die besten Ideen?

Ideen kommen mir meistens ganz spontan. Damit ich sie nicht wieder vergesse, werden sie kurz notiert, um später dann in Ruhe eingearbeitet zu werden.Da ich hauptberuflich mit Pferden arbeite und dazu auch häufig tagsüber unterwegs bin, nutze ich vor allem die Abendstunden, um zu schreiben. Da kann ich mich dann störungsfrei auf die Texte konzentrieren und mich so richtig in die Geschichte einfühlen.

7. Ist der Titel „Mut zum Glück“ auch die Botschaft, die du mit deinem Buch den Leser*innen übermitteln möchtest?

Der Untertitel „Mut zum Glück“ kam mir erst relativ spät in den Sinn, kurz bevor ich das Werkfertiggestellt hatte. Er fasst das in Worte, was der Hauptfigur Eliane wiederfährt, lässt sich aber auch auf andere Charaktere in der Geschichte übertragen. Ich würde es sogar so formulieren, dass die meisten von uns schon einmal erlebt haben, dass sie mit Mut schwierige Situationen durchstehen mussten, um ein Ziel zu erreichen, das sie glücklich macht. Nebenbei bemerkt, bin ich nach der Fertigstellung meiner Geschichte sogar auf ein verkürztes Zitat des altgriechischen Philosophen Demokrit gestoßen, das einer ähnlichen Aussage folgt: „Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“

8. Welche Werke können wir noch von dir erwarten? Plaudere doch ein bisschen aus dem Nähkästchen.

Ich habe noch einige weitere Ideen auf Lager, die darauf warten, in Worte gefasst zu werden.Aktuell arbeite ich gerade an einer Geschichte, in der die Hauptfigur durch eine Zeitreise in die Vergangenheit versetzt wird, wo sie sich in der Welt ihrer eigenen Ahnen zurechtfinden muss und gleichzeitig versucht, Einfluss auf Ereignisse ihres eigenen Zeitalters zu nehmen. Parallel schreibe ich aber noch an der Fortsetzung von Eliane, weil ich es selbst total spannend finde, wie sich die Beziehung zwischen Eliane und Willi entwickelt und wie Elianes weiterer Weg mit Brunka aussehen könnte. Dass Willi einiger Verbrechen verdächtigt wird, bringt ihn in eine Zwickmühle. Denn die einzige Person, die ihn entlasten könnte, ist Eliane, wenn sie von seiner wahren Identität wüsste. Damit würde er aber seine Beziehung zu ihr aufs Spiel setzen, weil der Standesunterschied zwischen ihnen unüberwindbar wäre...

9. Was möchtest du deinen Leser*innen gerne mitteilen?

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern, dass sie Freude an der Geschichte haben und sich entspannte Momente der Ruhe schaffen können, um zu genießen, mitzufiebern und
mitzufühlen

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