//Rezension// Kinderbuch / Bilderbuch - Bruno will hoch hinaus

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Bruno möchte mit einer eigenen Rakete ins Weltall fliegen, nebenbei lernt er so einiges über seinen eigenen Körper und seinen Penis, den er auch Rakete nennt.

Details

Titel: Bruno will hoch hinaus
Text: Sabine Ziegelwanger und Flo Staffelmayr
Illustration: Anna Horak
Verlag: Achse Verlag
Erschienen: 28.06.2022
Genre: Kinderbuch / Bilderbuch
Seiten: 32
 HC-Buch: 15,00€

 ab 3 Jahren


Meine Zusammenfassung und Bewertung

Inhaltsbeschreibung:
 
Bruno ist ein großer Raketenfan, gerne möchte er mal mit seiner eigenen Rakete durchs Weltall fliegen. Wie gut, dass ihm bei seiner Idee Papa beim Planen und eine Ingenieurin beim Bauen tatkräftig unterstützen. Bruno nennt auch manchmal seinen Penis „Rakete“, aber es gibt noch viel mehr Namen für das Geschlechtsteil eines Jungen/Mannes. Zusammen mit dir erfährt Bruno noch viel mehr über seinen Penis. Warum erigiert ein Penis? Wie sieht er eigentlich aus? Warum tut es weh, wenn ein Fußball den Schritt trifft, wie wäscht man sich eigentlich dort und so weiter.
 
 
Zum Inhalt: 

Also die Idee zum Buch ist gut, aber die Umsetzung ist es nicht immer. Die Erklärungen rund um den Penis sind informativ und ausreichend genug erklärt. Die Details über das Sperma könnten Fragen aufwerfen, aber wahrscheinlich, nur wenn das Kind größer ist und weiter denkt. Jedenfalls wird der Zweck von Sperma nicht aufgeklärt und daher ist das Buch völlig harmlos.

Was mich enttäuscht hat, war die flache Story, die locker um die Penis-Infos aufgebaut wurde. Ihr fehlt ein bisschen die Substanz bzw. Tiefe. Klar wichtig zu erklären ist, warum Bruno es so schmerzt als er beim Fußball einen Ball in den Schritt bekommt, aber mit dem Thema Weltraum zu fliegen hat das Fußballspiel jetzt nichts zu tun. Dieser Teil wurde einfach dazugegeben, weil er halt ins Konzept passt, zur Story trägt er aber nichts bei. Als Bruno sich seine Fußballfreunde als Erwachsene vorstellt, kommt auch kurz das Thema „Transgender“ auf, weil ein Junge plötzlich Brüste und lange Haare hat sowie einen Penis. Aber dieses Detail steht nicht im Vordergrund, passt aber ganz natürlich rein, als ob es halt dazugehört, wie z. B. auch der Rollstuhlfahrer usw. Gefällt mir ganz gut, dass es mit in die Illustration einbezogen wurde.

Die Illustrationen:
Sind passend, fantasievoll sowie sachlich gestaltet. Die Kombination sowie die Farbwahl sind gut gelungen. Sie sehen hochwertig aus und die Charaktere sind sympathisch sowie lebendig gezeichnet.

Der Text:

Die sachlichen Informationen sind ausreichend genug und sehr verständlich. Die Geschichte mit der Rakete ist in Ordnung, aber beliebig austauschbar.

Fazit:

Die sachlichen Themen wurden sehr gut erklärt und es ist für Kinder sehr informativ. Die Story hat zwar Schwachstellen, aber insgesamt ist es ein schönes Buch.


 
 
Bildrechte
Foto: Lesefieber-Buchpost
Cover: Verlag und Illustrator
Beitrag kann Werbung enthalten (unbezahlt und ohne Auftrag)
Dieser Beitrag gibt meine freie Meinung wieder.
 
Danke an den Achse- Verlag und Literaturtest für das Rezensionsexemplar 
 
 
Zum Thema männliches Verhalten = Toxisch? Im Vorwort wird erwähnt, dass dieses Buch auch gegen das toxisch männliche Verhalten wirken möchte.

Die Sache mit der toxischen Männlichkeit ist für mich so eine Sache - es gibt auch toxische Weiblichkeit - nur wird diese oft als Wahl der Frau anerkannt und als Lebenseinstellung toleriert (ich denke hier an das typische passive weibliches häusliches Verhalten, Hausfrau und Mutter statt Kariere machen etc. Wenn die Frau sich dafür entscheidet ist es ja auch okay, aber wenn sich dann ein Mann entscheidet "ein Macker zu sein und am Grill das Fleisch fürs Weibchen zu grillen, ist das dann nicht mehr okay?!)

Die Eltern, die dieses Buch kaufen, werden ihr Kind wahrscheinlich eh nicht toxisch erziehen, daher ist die Erwähnung hier im Vorwort für mich überflüssig. Toxisches Verhalten an sich ist ein Faktor von der Umgebung des Kindes und da sollte man anfangen umzudenken. Solange Jungs in der Kita ausgelacht werden, weil sie Nagellack tragen oder Lila mögen, werden wir auch toxisches Verhalten in Kauf nehmen müssen.

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