//Lesefieber- Spezial// Freie Spielzeit ohne Spielzeug! Eine kleine Geschichte

Inspiriert von dem Buch Ahoi gab es vom Verlag eine kleine Challenge zur freien Spielzeit. Wichtig war man bekommt einen Gegenstand genannt, der Teil der freien Spielzeit sein soll und man darf keine Spielzeuge benutzen.

Der Gegenstand, der uns per Flaschenpost zugeschickt wurde, ist ein Joghurt / Plastikbecher. Was kann man mit einem Joghurtbecher so alles machen?! Da fällt mir so einiges ein, denn so ein einfacher Becher ist vielfältig nutzbar. Man kann sich z.B tolle Geschichten erfinden, dafür braucht man nicht viel. Ein bisschen Phantasie und vielleicht ein magisches Telefon.


Also Leinen los - Challenge frei


Magisches Telefon gegen Langeweile

Es war ein an einem regnerischen Tag in den Osterferien. Oli und Hannah haben sich zum Spielen getroffen, aber ihnen fiel nichts mehr ein, was sie spielen sollten. Alles hatten sie gefühlt schon unendlich lange gemacht. Alle Kuscheltiere waren beim Tierarzt gewesen und hatten eine Spritze bekommen. Ostereier hatte sie auch schon mehr oder weniger hingebungsvoll bemalt und mit Knete wollten sie nicht mehr spielen. Beide lagen gelangweilt auf dem Boden von Olis Zimmer. Da fiel es Oli ein. Wenn seine Eltern mal im Home-Office waren, bekamen sie öfters Anrufe und danach war ihnen überhaupt nicht mehr langweilig. Im Gegenteil sie waren ziemlich beschäftigt und ab und zu auch ein bisschen am Meckern. Was immer es war, das musste jetzt auch ihnen helfen. „Weißt du was?“, sagte er dann zu Hannah. „Wir bauen uns ein Telefon und rufen jemanden an der uns gefälligst die Langeweile nimmt.“

Gesagt, getan. In der Küche fischten die beiden Kinder zwei Joghurtbecher aus der Mülltonne, reinigten sie und fingen an die Becher zu bemalen. So ein Telefon muss schon hübsch aussehen fanden sie. Bei seiner Mutter fand Oli eine Schnur. Dann verbanden sie die beiden Becher mit der Schnur und fertig war schon ihr magisches Telefon gegen Langeweile.

„So jetzt nimmst du den Hörer so weit weg wie es geht, dann spreche ich rein, was ich mir wünsche. Du hörst zu und dann wünschst du dir was Hannah“, sagte Oliver. Er war jetzt voller Tatendrang. Was sollte er sich wünschen, es gab so viel. Hannah nahm jetzt den zweiten Hörer mit auf den Balkon. Zum Glück die Schnur war lang genug.

Oli fing an. Also mir ist furchtbar langweilig, ich möchte einen magischen Garten haben mit Kürbissen und einer Schaukel an einem Baum, der bis in den Himmel reicht. Ich möchte ein Kissen, das gemütlich ist aber auch gleichzeitig wie ein Trampolin funktioniert.

Jetzt war Hannah an der Reihe. Warum passiert nix Spannendes. Ich möchte mit meinem Bett fliegen können. So hoch, dass ich Oli auf seinem Baum besuchen kann. Das Bett soll große weiße Flügel haben, die glitzern. Bunte Schmetterlinge sollen mir folgen. Ich liebe Schmetterlinge!
 
Beide warteten aber nichts passierte. Das Telefon funktionierte nicht! Sie waren enttäuscht und ihnen war immer noch langweilig. Heute durfte Hannah bei Oli schlafen und noch beim Abendbrot überlegten die beiden warum es einfach nicht geklappt hat. Bei den Kindern im Fernsehen klappte doch auch die Verwandlung in einen Superhelden, wenn sie das nur wollten. „Leider funktioniert das nicht in unserer Welt“, erklärte ihnen Oli‘s Mama. „Das ist Fantasie, das hat sich jemand ausgedacht. Wie die Geschichten in deinen Büchern.“ „Was habt ihr euch denn gewünscht?“, fragte Olis Papa nach. Das wollten beiden natürlich nicht erzählen. Eltern erzählt man eben nicht alles.

Beide Kinder schliefen rasch ein. Trotz das ihnen oft langweilig war, hatten sie an dem Tag doch recht viel erlebt und das macht oft sehr müde. Als beide schlafend in Olis Etagenbett lagen, Oli oben und Hannah unten, geschah etwas Magisches. Plötzlich erhob sich das Bett. Es bekam wunderschöne weiße Flügel. So wie Hannah sie sich gewünscht hatte. Es erhob sich und Schmetterlinge öffneten das Fenster. Das Bett flog raus in die Nacht. Niemand bemerkte das magische Bett, das sanft durch die Nacht glitt. Der kühle Nachtwind weckte Oli und er konnte es nicht glauben. „Hannah!“, schrie er ins untere Bett. Hannah wachte auf und erschrak. Sie bekam große Augen als sie die glitzernden Lichter unter sich sah. Das Bett flog. Sie sah nach oben. Es hatte weiße Flügel und sie waren so funkelig, dass es in den Augen wehtat. Es war einfach superperfekt. Ein kleiner Schmetterling flog ihr auf die Nase und sie musste lachen, weil er sie kitzelte.

Das Bett war schnell und schon bald näherten sie sich einem sehr großen Baum. Er schien bis in den Himmel zu reichen. War das etwa der Baum den Oli sich gewünscht hatte? Das Bett landete auf dem Boden und beide Kinder sprangen auf das weiche Gras. Dort waren die Kürbisse die Oli sich gewünscht hatte. Sie waren wunderschön orange. Er mochte sie eigentlich nicht essen, aber angucken war ja auch okay wie er fand. Dann kam Oli ein Gedanke. Er holte sein Kissen und das von Hannah aus dem Bett. Er legte es ihr vor die Füße. Wollen wir es ausprobieren fragte er Hannah schelmisch. Sie war sofort dabei und beide sprangen auf ihr Kissen. Es funktionierte und die Kinder sprangen so hoch sie konnten und lachten dabei aus vollsten Herzen. Jetzt war ihnen nicht mehr langweilig. Aufgeregt machten sie sich auf der Suche nach der Schaukel. Die musste doch auch irgendwo sein. Weiter hinter dem Baum hing sie an einem großen Ast. Sie war so groß, dass beide Kinder draufpassten. Sie schaukelten damit lange und bis in die Wolken. Die Wolken waren schön kalt und etwas feucht. Es kitzelte. „So fühlen sich also Wolken an“, sagte Oli zu Hannah und kicherte. Nachdem die Schaukel wieder den Boden berührte sprangen beide ab und landeten geschickt. Jetzt wollten beide es aber so richtig wissen. Sie wünschten sich das größte Eis der Welt mit Schokolade, Erdbeeren und Soße. Es erschien vor ihnen und beide sprangen fast rein. Das war eindeutig das beste überhaupt. Sie aßen bis sie nicht mehr konnten. Dann schleppten sie sich mit dicken Bäuchen in ihr Bett. „Ich könnte für immer hierbleiben“, sagte Oliver. „Ja ich auch.“ Glückselig schliefen sie ein zweites Mal ein. Diesmal deutlich zufriedener als beim ersten Mal.

Es klopfte an der Tür. Papas Stimme sagte: „Frühstück ihr beiden.“ Die Kinder öffneten die Augen. Sie lagen in ihren Betten. Alles war so wie immer. Keine Flügel, kein Glitzer, kein magischer Garten. War das etwa nur ein Traum dachte Oli. Aber schon sprang Hannah auf und erzählte von ihrem Traum letzte Nacht. Oli erzählte ihr haargenau das Gleiche. „Weißt du was das bedeutet?“, meinte Hannah. „Das Telefon gegen Langeweile, es funktioniert wirklich! Es braucht wohl einfach nur eine gewisse Zeit.“ Als beide grinsend am Frühstückstisch erschienen dachte Papa wohl die beiden heckten etwas aus. Nun sie hatten natürlich beschlossen niemals irgendwas über das Telefon zu erzählen. Das war jetzt ihr Geheimnis. Ihr magisches Geheimnis.
 

Joghurtbecher DIY

Baut euch euer eigens magisches Telefon gegen Langeweile

2 Becher

Papiermüll 

Angelschnur / Band 

Optional- Kleber / Pinsel / Farbe

Eigentlich ist es ganz einfach ihr nehmt die Becher und stecht mit einer Schere ein kleines Loch in den Boden. Schnur in die Öffnung und verknoten. Beide Becher sind dann verbunden und bereit für magische Geschichten.

Wollt ihr es etwas bunter könnt ihr die Becher vorher noch bemalen 

Viel Spaß beim erfinden von Geschichten 






 

 


Kommentare

Hallo liebe Mari,
ich finde diesen Beitrag richtig klasse. Gerne mehr davon. Ab und an kommen unsere Freunde mit ihren Kindern zu Besuch und natürlich wollen die Beiden auch gerne beschäftigt werden. Die Idee mit dem Telefon ist so schnell gemacht und zwei leere Becher sind ja auch schnell aufzutreiben. Das merke ich mir für den nächsten Besuch :o)

Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende.

Liebe Grüße
Tanja

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