//Rezension// Japan / Der Baum der verborgenen Erinnerungen

Werbung gem. TMG / Rezension / Japan / Slice of Life / Roman
Ich liebe Literatur aus Japan, sie legt den Fokus immer auf sehr kleine feine Themen, die im großen Ganzen aber oft sehr wichtig sind.

Details

Titel: Der Baum der verborgenen Erinnerungen
 Autor: Keigo Higashino
Verlag: Limes Verlag
 Erschienen: 16.04.2025
Genre: Roman / Japanliteratur
Seiten: 496
Preis HC: 22,00 €


Darum geht´s:

Reito ist nun wirklich kein Überflieger in der japanischen Gesellschaft. Er ist als uneheliches Kind ohne Eltern aufgewachsen und hat eher Probleme gemacht als Karriere. Als er sich bei seinem fiesen Arbeitgeber wegen einer Ungerechtigkeit rächt, landet er in Untersuchungshaft. Ein Tag vor dem Prozess kommt ein Anwalt auf ihn zu. Dieser bietet ihm von einer geheimnisvollen Person einen Deal an. Der Anwalt holt ihn aus seiner Missserie raus und dafür muss er für seine Gönnerin einen Job erledigen. Reito kommt das zunächst seltsam vor, aber aus Verzweiflung geht er den Deal an. Es stellt sich heraus das er von jetzt an Wächter eines geheimnisvollen Kampferbaumes sein soll. Dort werden in dessen versteckter Höhle an Neumondnächte Rituale abgehalten. Zunächst weiß Reito nicht was es damit auf sich hat, jedoch kommt er nach und nach hinter das Geheimnis. Er lernt dabei nicht nur viel über andere, sondern auch über sich und seine Familie.

Meine Bewertung: 

Der Start ist etwas holprig, man muss sich erstmal in der Geschichte zurechtfinden. Dann ist man aber recht schnell drin. Aber dem Kapitel wo Reito seine Stelle am Kampferbaum anfängt, beginnt das Buch eigentlich erst richtig. Stellenweise wird die Geschichte in die Länge gezogen. Das liegt daran, dass Keigo Higashino sorgfältige Vorlagen für seinen roten Faden braucht. Am Ende kommen auch die kleinsten Details zusammen. Das ist wirklich spannend. Dinge die einem beim Lesen nicht allzu wichtig vorkommen sind am Ende eines der entscheidenden Details für Reitos weiteren Weg im Leben.

Reito selbst macht auch während seiner Geschichte eine Wandlung durch. Vom hoffnungslosen Jungen ohne Zukunftsträume wird ein selbstbewusster Mann der weiß, wie er andere Menschen ermutigen kann und stets hilfsbereit ist. Wie als hätte diese Wendung in seinem Lebenslauf nur gefehlt, um seine beste Seite aus ihm herauszuholen. Reito lernt Yumi kennen und weil sie unbedingt hinter das Geheimnis ihres Vaters kommen möchte hilft er ihr, auch wenn ihn das eigentlich nichts angehen sollte. Er verguckt sich in die mutige junge Frau, die einfach nichts aufhalten kann.

Reitto und seine Tante haben aber die intensivste Beziehung in diesem Buch. Er wusste nicht das es sie gibt und am Anfang kommt sie ihm auch unnahbar und sehr hart vor. Doch nach und nach blickt er hinter die echte Fassade seiner Tante. Die offenbart ihm dann auch seine Familiengeschichte. Dieser Teil nimmt einen großen wichtigen Teil in diesem Buch ein, ist aber für die Weiterentwicklung von Reito sehr wichtig. Interessant ist auch das eine bestimmte Krankheit immer wieder Thema in diesem Buch ist, vor der wohl die meisten Menschen eine große Angst haben. Ich fand es gut wie sich der Autor damit befasst und in seine Story eingebunden hat.

Insgesamt ist es ein sehr intensives Buch, es ist intensiv an zwischenmenschlichen Beziehungen. Wie Menschen miteinander umgehen, wie sie sich beeinflussen, sich motivieren aber auch gegenseitig verletzen können. Es ist wirklich sehr dick an Seiten, aber es lohnt sich wirklich jede einzelne Seite achtsam durchzulesen. Ich mag es auch wie der Autor den Kampferbaum und seine Fähigkeiten miteingebaut hat. Das gibt dem ganzen Setting etwas Magisches, dabei wirkt es trotzdem natürlich. Eben richtig japanisch, weil man dort stärker an die Natur und Naturwesen glaubt. Bäume werden in Japan auch anders verehrt als an in anderen Ländern der Welt.

Die Übersetzung wurde hier gut gemacht. Es gibt keine holprigen Textstellen. Ich hatte auch nicht das Gefühl, das mir hier etwas für das Verständnis gefehlt hätte.

Ich liebe dieses Cover, es passt perfekt zur Story und wirkt sehr elegant.
 
Fazit:
Tiefsinnige Literatur über einen magischen Baum und zwischenmenschlichen Beziehungen. 



Cover: Verlag und Illustrator
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Dieser Beitrag gibt meine freie Meinung wieder.
 
Danke an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.
 

Kommentare

Liebe Mari,
dein Buch erinnert mich gerade ganz entfernt an das Buch, das ich gerade lese (A Tale of Foxes and Moons). Hierbei handelt es sich auch um ein japanisches und zugleich magisches Setting und auch ich hatte hier anfangs so meine Schwierigkeiten reinzukommen. Bei mir lag es unter anderem daran, dass ich mich an das Setting und an die verschiedenen Begrifflichkeiten gewöhnen musste. Es ist eben mal was ganz anderes als das, was ich üblicherweise in letzter Zeit gelesen habe. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch ein Grund für die Anfangsschwierigkeiten bei dir gewesen sein könnte?

Du hast mich bei deiner Buchvorstellung ganz besonders mit dem Aspekt der zwischenmenschlichen Darstellungen neugierig machen können. Sowas lese ich sehr gerne. Aber auch der Mix aus japanischen Einblicken und Magie hat mich hier sehr angesprochen. Das Buch sagte mir bis eben auch noch gar nichts. Ich danke dir für diese wirklich interessante Vorstellung.

Ich wünsche dir einen wunderschönen Start ins Wochenende.

Ganz liebe Grüße
Tanja :o)

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