//Rezension// Sachbuch - Die Kümmerfalle - Kinder, Ehe, Pflege, Rente - Wie die Politik Frauen seit Jahrzehnten verrät

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Ladys ihr müsst stark sein bei diesem Buch, aber es hilft ja nichts also mal ran an die Lektüre :-)

Details

Titel: Die Kümmerfalle - Kinder, Ehe, Pflege, Rente - Wie die Politik Frauen seit Jahrzehnten verrät
 Autorinnen: Susanne Garsoffky und Britta Sembach
Verlag: DVA
 Erschienen: 28.04.2022
Genre: Sachbuch
Seiten: 272
Preis HC: 18,00€


Inhaltsbeschreibung Buchrücken:

Frauen halten seit Jahrhunderten den Laden am Laufen, kümmern sich um Kinder und Angehörige. Sie investieren viel in Beziehungen und versuchen zudem, ihren beruflichen Anforderungen gerecht zu werden. Sie kämpfen an allen Fronten und verlieren dennoch. Vor allem in der Lebensmitte gehen immer mehr Ehen und Partnerschaften auseinander. Im Regen stehen diejenigen, die für die Fürsorgearbeit beruflich zurückgesteckt haben: Frauen. 
 
Die Politik verweist nur schulterzuckend auf die Gesetzeslage – und die ist aus frauenpolitischer Sicht ein Skandal. Wir sagen: Damit muss Schluss sein. Die Lebensleistung von Frauen – und damit meinen wir Fürsorglichkeit und die Übernahme von Verantwortung für andere – muss endlich anerkannt und sozial abgesichert werden. Frauen sind nun mal anders als Männer, und es ist das weibliche Prinzip, das unsere Gesellschaft zusammenhält.

Meine Bewertung:

Das Buch, was so niedlich Pink vom Cover daherkommt, hat es ordentlich in sich. Das ist harte Kost, die manchmal etwas frustrierend, weil im Buch sehr oft die bittere Wahrheit angesprochen wird. Wenn man als Frau zu Hause bleibt, hat man die Arschkarte - man zahlt nicht in die Rentenkasse ein und oft bleibt einem im Alter nichts. Geht man arbeiten, hat man sich oft in einer Männerwelt zu behaupten! Halt Männerwelt - meistens sind Frauen ja in den schlechter bezahlten Jobs, wo meistens weniger Männer sind. Aber ja, die Jobwelt denkt "Männlich" und bevorzugt Männer. Was das alles für Auswirkungen wird in diesem Buch umfangreich behandelt.

Bei manchen Punkten, wie das eine Frau von sich aus mehr „Care“ Arbeit und den Haushalt machen möchte und der Mann von Natur aus lieber arbeitet, konnte ich mich nicht ganz identifizieren. Gleichzeitig haben sich in diesem Punkt die Autorinnen widersprochen, weil sie am Ende meinten, dass man typische Wörter, mit denen man Frauen und Männer beschreibt, nicht männlich oder weiblich zuordnen sollte. Also jemand der Zuhause bleibt ist häuslich, fürsorglich etc. und der, der arbeitet ist strebsam, zielorientiert usw. Dann kann man aber nicht gleichzeitig sagen, dass Frauen an sich lieber zu Hause bleiben, weil sie halt so sind. Dann ist es ja wieder „typisch weiblich“. Also haben sie Frauen, die Zuhause bleiben, in Schutz genommen, ihnen gleichzeitig aber ihre Eigenschaften abgesprochen.

Irgendwie kam mir das ganze Buch „pro Zuhause bleiben“ vor. Es hat es sozusagen in der reinen und praktischen These abgesegnet. Gleichzeitig wurde kritisiert, dass diese Arbeit natürlich nicht bezahlt wird und man daher auch keine Rente bekommt. Das ist leider so. Vieles in diesem Buch ist wahr, aber die es gab weniger Anleitungen, wie man was daran ändern könnte (außer den Tipp - den arbeiteten Mann privat für die Frau mit "Care-Arbeit in die Rente einzahlen zu lassen)

Ich glaube all die gute gemeinten Thesen werden auch in Zukunft nicht von der Politik umgesetzt. Alles in allem ein interessantes Buch, mit vielen Forderungen, aber am Ende beweihräuchern sich die „Care Ladys“ selbst, ohne konkrete Lösungen zu nennen. Vieles im Inhalt wiederholt sich öfter. Ja, die Arbeitswelt ist männlich, es wird sich aber nichts so schnell ändern, also sorgt für euch selber, denn jeder ist sich selbst der Nächste. Das wird auch bei den Beispielen geschiedener Ehen in diesem Buch deutlich. Manchmal muss man halt Mann sein, auch als Frau.

Der Schreibstil ist sachlich formuliert, verständlich und baut mit den verschiedenen Kapitel gut aufeinander auf. Manchmal wird das Vorgängerbuch der Autorinnen „Alles ist möglich Lüge“ erwähnt und ich hätte mir gewünscht es vorher gelesen zu haben, weil sie oft daraus zitieren und darauf aufbauen. Ich feiere es, dass die Autorinnen nur in der weiblichen Form geschrieben haben.

 
Fazit: 
Eine interessante Lektüre, mit viel trauriger Wahrheit, die sicherlich eine Menge Diskussions- und Zündstoff bietet. Redet mit euren Männern darüber.




 Danke an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar

Bildrechte
Foto: Lesefieber-Buchpost
Cover: Verlag und Illustrator
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Dieser Beitrag gibt meine freie Meinung wieder.
 
 
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