//Rezension// Kinder- und Jugendlektüre / Fantasy / Das Elfenlicht von Arwarah

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Dieses Buch führt uns nach Thüringen, genauer gesagt in die Saalfelder Feengrotten. Habt ihr Bock auf einen Besuch? Vielleicht trefft ihr auch auf ein paar Feen, wer weiß!


Details

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah
 Autorin: Elisabeth Schieferdecker
Illustrationen: Sabrina Pohle
Verlag: Biber & Butzemann
 Erschienen: 01.12.2022
Genre: Kinder- und Jugendlektüre / Fantasy
Seiten: 272
Softcover 14,50€


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Darum geht´s:

Till ist 15 Jahre alt, als seine Eltern bei einem Unfall sterben. Als Einzelkind hat er nun keine Familie mehr. Er hat Glück, denn sein Onkel und seine Tante nehmen ihn bei sich in Thüringen auf. Diese wohnen mit ihren drei Kindern Lilly, Oskar und Flora sowie der Großmutter zusammen in einem großen Haus. Till wird von allen sofort liebevoll aufgenommen und in die Familie integriert. Aber trotzdem hat er eine schwierige Trauerzeit zu überwinden. Als er sich wieder einigermaßen gefangen hat, zeigt ihm Flora ihre Spieluhr, auf dem ein winziger Elf sitzt. Was Till und Flora noch nicht wissen, der Elf ist verzaubert und wartet schon lange auf einen Jungen wie Till der ihn und die Elfenwelt rettet. Als der Elf eines Nachts um Mitternacht seine ursprüngliche Form annimmt und Till um Hilfe bittet, ist für Till klar, dass er helfen muss. Mit in den Plan involviert werden seine schlaue Cousine Lilly und die kleine aufgeweckte Flora. Zu dritt machen sie sich zusammen mit Alrick in die Elfenwelt auf.

Das Buch besteht aus zwei großen Abschnitten.
Im ersten Teil lernt man Till und seine Geschichte, seine neue Familie und die Umgebung rund um Saalfeld und den Saalfeldern Feengrotten kennen. Hier befreien Till und Lilly Alrick von dem Fluch des bösen Huckeduuster Grindelwarz.
Im zweiten Teil folgen die Kids Alrick in die Elfenwelt, um diese vor der bösen Fee Farzanah zu retten.

Meine Bewertung:

Der Anfang ist wirklich tragisch. Till hat alles verloren und muss jetzt zu Menschen ziehen, die er nicht besonders gut kennt. Man fühlt richtig mit ihm, merkt aber wie liebevoll er aufgenommen wird. Alle versuchen wirklich, dass er sich wohlfühlt. Das erwärmt einem als Leser das Herz wieder. Nachdem Till sich an sein neues Zuhause gewöhnt hat, geht es mit der Story voran. Da erscheint die Spieluhr mit dem Elfen und seine neue Aufgabe - die Rettung von Alrick.

Till hat so viel zu tun, dass er seine Trauer fast vergisst. Natürlich spielt die Umgebung rund um die Saalfelder Feengrotten auch eine wichtige Rolle. Dabei werden Details zwar erwähnt, es ist aber in erster Linie ein Roman und nicht so detailreich wie die anderen Bücher von z.B. Lilly und Nikolas aus der Biber&Butzemann -Reihe. Das also nicht verwechseln. Die Ortsbeschreibungen sind aber schön beschrieben, sodass man so Lust darauf bekommt, die Feengrotten mal in der Realität zu sehen.

Die Story wird gut und umfangreich vorbereitet, besonders der erste Teil mit der Rettung rund um Alrick gefällt mir gut. Till und Lilly müssen sich richtig ins Zeug legen, um HuckeduusterGrindelwarz zu überlisten. Die Vermischung zwischen realen (wie komme ich ungesehen abends in die Grotte rein??) und Fantasy lastigen Problem (wie besiegt man einen Zwerg?) ist gut gemacht.

Der zweite Teil, wo es in die Fantasywelt geht, ist auch interessant, aber gefühlt geschieht hier alles viel zu schnell, sodass einen die Handlung im Vergleich zum ersten Teil mit ihrem Umfang erdrückt. Die böse Fee ist auch eher passiv als aktiv in der Geschichte.
 
Okay und jetzt reden wir über die Umsetzung - Achtung Spoiler Gefahr
 
Lilly ist 16 Jahre und wirklich sehr belesen und klug. Mir gefällt es überhaupt nicht, dass Alrick sich in sie verknallt. Der Elf ist richtig alt und verliebt sich in ein junges und vor allem minderjähriges Mädchen?! Musste man da echt eine Lovestory in die Geschichte reinquetschen? Hätte es meiner Meinung nach überhaupt nicht nötig gehabt. Es hätte besser gepasst, wenn sie an der Elfenuni ein Stipendium bekommen hätte.

Die Bilder in dem Buch sind recht wenig, man hätte sie auch weglassen können. Während mir die Bilder in dem Buch Abenteuer in Dresden von der Zeichnerin wirklich gut gefallen haben, wirken sie hier eher steif - auch das Cover.

Till der eigentlich der Hauptcharakter in diesem Buch war, wurde im Laufe der Story gefühlt immer unscheinbarer. Das finde ich etwas schade, er ist wirklich ein sympathischer Protagonist der mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Die zwei Mädels haben ihm oft die Schau gestohlen, da hätte man sie auch gleich zu den Heldinnen machen können. Dass Oskar ausgeschlossen wurde, hat mir auch nicht gefallen, gerade sein Gesicht hätte ich zu gerne (in der Beschreibung natürlich) gesehen, wenn Alrick vor ihm auftaucht. Außerdem gehört er ja zu den Geschwistern und dem Gemeinschaftsgefühl des Zusammenhalts, was das Buch ja vermitteln soll.

Am Anfang zieht sich das Buch sehr, es wird viel beschrieben und viel auf den eigentlichen Teil vorgearbeitet, aber als die Kids dann im Elfenreich sind geht alles viel zu schnell und abgehackt. Die letzten Kapitel fliegen vorbei und sind für mich zu oberflächlich geschrieben. Man hätte hier mit der gleichen Sorgfalt arbeiten müssen. Es wirkt auf mich so, als ob die Autorin schnell fertig mit der Geschichte werden musste und daher einige Details weggelassen hat. Die böse Fee kommt überhaupt nicht richtig in Kontakt mit den Kindern. Es gibt keinen richtigen Showdown. Die Story endet zu flach.

Man hätte noch so viel schreiben können. Zudem ist das Ende unbefriedigend, man erfährt überhaupt nicht, ob die Kids der Oma von ihrem Abenteuer erzählen. Wie Oskar darauf reagiert, dass es wirklich Elfen gibt und wann die Eltern von Hamburg zurückkommen, wie Till sich in der Schule einfindet und und und....

Ich habe im Anhang gesehen, dass die Autorin schon einiges an Erfahrung im Schreiben mitbringt, jetzt frage ich mich, woran es hier gelegen hat, dass ich so viele Kritikpunkte finde. Die Bewertungen auf Amazon sind auch alle ziemlich gut. Wahrscheinlich ist es einfach mein persönlicher Geschmack als erwachsene Leserin und den Kinder / Jugendlichen fällt es nicht auf. 
 
Ihr müsst also immer selbst abwägen, inwieweit euch meine genannten Punkte stören :-)
 
Fazit: 
Ein Fantasybuch, welches an wirklichen Schauplätzen in Thüringen spielt und einen dann zur Krönung in eine magische Welt mitnimmt. Die Kombination und die Idee dahinter ist spannend, auch wenn die Umsetzung für mich persönlich nicht immer gepasst hat.
 


Bildrechte
Foto: Lesefieber-Buchpost
Cover: Verlag und Illustrator
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Dieser Beitrag gibt meine freie Meinung wieder.
 
 
Danke an Steffi von Biber&Butzemann für das Rezensionsexemplar :-)

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