//Rezension// Bilderbuch / Kinderbuch / Trotzphase - Elefant will durch die Wand

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Oje, da ist jemand sauer. Der Elefant tobt durch die Savanne und macht sich damit ziemlich unbeliebt. Ob er es schaffen kann, seine Gefühle zu regulieren?


 Details

Titel: Elefant will durch die Wand
 Autorin: Britta Sabbag
Bilder: Igor Lange
Verlag: Carlsen Kinderbuch
 Erschienen: 28.09.2023
Genre: Kinderbuch, Bilderbuch
Seiten: 32
Preis:15,00 €

ab 3 Jahren

Darum geht´s:

Der Elefant ist super- sauer! Am Wasserloch muss er zu lange warten, er soll früh schlafen gehen und auch sonst läuft es überhaupt nicht wie es ihm passt. Er tobt und brüllt herum. Weil er so tobt, möchten die anderen Tiere aber nichts mehr mit ihm zu tun haben und meiden ihn. Der Elefant wird dann ganz traurig und verspricht nicht mehr so zu toben. Er hat seine Lektion gelernt und verträgt sich wieder mit den anderen Tieren, denn gemeinsam mach eh alles mehr Spaß.

Meine Bewertung:

Dieses Buch war doch eher Gefühlsregulation mit der Brechstange, das bin ich gar nicht von der Autorin gewohnt. Es geht sofort los, denn gleich am Anfang ist der Elefant gefühlstechnisch auf 180. Das Buch beginnt also sofort mit mieser Laune. Fand ich nicht ganz so nett, allerdings wird gleich klargestellt, warum der Elefant so mies gelaunt ist. Er möchte nicht warten, um etwas zu trinken, er ist ja der größte, warum sollte er also warten. Der Elefant ist den anderen Tieren gemein gegenüber und trötet sie alle an. Das ist wahrscheinlich ein Gefühl, das alle bockigen Kinder sofort verstehen. Das 3-jähre Kind wird sich allerdings nicht sofort damit identifizieren können, wie das 5-jähre, weil sie noch nicht so das Verständnis der Selbstreflexion haben.

Irgendwie hätte ich mir pädagogisch gewünscht, dass es ein kleiner Elefant ist, der von seinen Eltern liebevoll während seiner schweren Phase als er alleine ist, von ihnen unterstützt wird. So hätten Kinder vermittelt bekommen, dass da immer jemand ist, der sie unabhängig von ihren Launen liebt (das ist halt der pädagogische Ansatz von heute und hey sind wir nicht alle mal sauer).

Dieser Teil der Geschichte hat mich eher nicht überzeugt. Die Tiere mögen den Elefanten nur, wenn er nicht sauer ist, sonst wollen sie nichts mit ihm zu tun haben und lassen ihn sogar weinen. Außerdem verstehe ich nicht, warum er sich am Ende nicht einfach bei ihnen für seine Ausfälle entschuldigt und stattdessen einen Witz erzählt. Klar, der Witz passt schon ganz gut zur Geschichte, die Idee dahinter war mir jetzt nicht so schlüssig. Wollte er seine Gefühlslage überspielen, statt darüber zu sprechen? Sollte er seine Wut unterdrücken, weil es nicht gut ist? Ähm, ich weiß ja nicht.

Die Zeichnungen von Igor Lange sind ausdrucksstark und passen zum Geschehen. Die Gesichtszüge, die Bockigkeit des Elefanten sind ausgezeichnet getroffen. Man spürt die Wut des Elefanten quasi aus dem Buch springen. Auch mit der Wahl der Farbe vom Hintergrund (hier in einem Bild rot) wird die Bockigkeit sehr gut unterstrichen. Wirkt auf einer Seite für mich etwas zu aggressiv. Die Illustrationen sind ansonsten sehr hübsch geworden, wie man das von Igor Lange erwartet, er weiß halt immer, was Britta Sabbag mit ihrer Geschichte vermitteln will. Tierbücher sind eh immer toll.

Der Text ist in Reimen gehalten. Das macht das Vorlesen recht einfach. Ich habe mich nur ein paar Mal verhaspelt. Man sollte das Buch mit etwas Betonung (vielleicht nicht unbedingt schreien ) vorlesen, dann passt das.
 
Fazit: 
Die Idee und das Konzept sind gut, allerdings habe ich schon sensiblere Bücher zu dem Thema gelesen, da hätte man auch etwas weniger rabiat dran gehen können. Normalerweise sind alle Bücher von Britta Sabbag immer ein Knaller, hier konnte sie mich nicht ganz überzeugen.



Bildrechte
Foto: Lesefieber-Buchpost
Cover: Verlag und Illustrator
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Dieser Beitrag gibt meine freie Meinung wieder.
 
Danke an Carlsen für das Rezensionsexemplar :-)


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