//Rezension// Hexen / Kräuter / Magie / Hexenkräuter - Alte Heilpflanzen und ihre Kräfte

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Kräuter sind seit je her magisch, sie können heilen, aber auch vergiften. Sie können Beschwerden lindern, aber auch krank machen. Hexen wissen seit Generationen ihre eigene Magie für sich zu nutzen, bis die Kirche sie völlig verteufelte. Aber da steckt doch noch mehr dahinter, oder? Kommt mit in vergangene Jahrhunderte als Aberglauben und Teufelswerk noch allgegenwärtig waren und unschuldige Frauen darunter leiden mussten, nur weil sie zu viel wussten.


Details

Titel: Hexenkräuter - Alte Heilpflanzen und ihre Kräfte -
Von Hexenfurz bis Teufelsdreck. Von Giftkräutern bis Aphrodisiaka. Botanische, medizinische, geschichtliche Fakten. Richtig sammeln & anwenden
 Autorin: Gerd und Marlene Haerkötter
Verlag: Anaconda Verlag
 Erschienen: 30.08.2023
Genre: Sachbuch
Seiten: 320
Preis Buch: 7,95€

Neuausgabe des Standardwerks von Eichborn


Darum geht´s:

Früher waren weise Frauen gefragt, wenn es darum ging, Wunden zu heilen, Schmerzen zu lindern und Kräuter richtig anzuwenden. Doch irgendwann wurden diese Kräuterfrauen auch Hexen genannt, der Kirche lästig. Sie wussten zu viel und waren zu mächtig. Ihr Stand in der Gesellschaft, ein Dorn im frommen Auge der Gläubiger. Sollte doch nur Gott die Macht haben, Krankheiten zu heilen. So erfanden kreative Kirchenbrüder allerlei Mythen um Hexen und ihre Verbundenheit zum Teufel. Dieses Buch erzählt eindrücklich, wie die Menschen früher über Hexen dachten, ihre Erfahrungen und allerlei verrücke Dinge, die angeblich nur Hexen konnten.

All ihre Macht bekamen die Hexen vom Teufel, aber auch von der Natur und den entsprechenden Kräutern. Hier bekommt man einen guten Überblick, welche bekannte Kräuter Hexen für ihre Zwecke nutzen und was man sonst noch damit machen konnte. Dabei schließt sich nicht aus, dass Kräuter, die Hexen nutzen, auch mal gegen sie verwendet werden konnten. Es wird erklärt, die Kräuter das Bewusstsein erweitert haben und damals mit der sogenannten Hexensalbe Hexen zum Fliegen bringen konnten. Außerdem erfährt man, was die Inquisition alles gegen Hexen unternommen hat und wie sie ihr Ziel (die Hexe zum Geständnis bringen) erreicht haben. Eine grausame, durchgeknallte Zeit, wo Menschen scheinbar alles glaubten. Es gibt aber auch Gegner der Hexenverbrennungen, die in diesem Buch zu Wort kommen. Dabei wurden Original-Texte und Zitate von Zeitzeugen in diesem Buch abgedruckt.

Meine Bewertung:

Inhaltlich ist dieses Buch sehr gut verfasst und informativ. Die Themenauswahl und der Aufbau sind gelungen und gut umgesetzt. Man merkt, dass sich beide Autoren sehr gut mit dem Thema auskennen und haben das wirklich toll aufs Papier gebracht. Ich habe das Buch sehr gerne durchgelesen und richtig viel dabei gelernt.

Die Auflistung erfolgt Kapitelweise und zu jeder Pflanze gibt es auch eine gezeichnete detailgetreue Abbildung.

Mir ist aufgefallen, dass anscheinend das Original-Skript übernommen worden sein muss, weil hier noch viele Wörter mit der alten Rechtschreibung drin standen. Der Originaltitel hieß übrigens Hexenfurz und Teufelsdreck und ist in der Erstauflage 1986 erschienen. Ich weiß nicht, ob da das Lektorat nochmal reingeschaut hat. Es waren sehr viele "daß" drin, was schon lange (genau seit 1996) nicht mehr verwendet wird. Dieses Detail hätte schon auffallen können. Oft wurden hier auch Zitate und Texte von Zeitgenossen verwendet, die sind natürlich in altdeutsch und oft schwierig zu verstehen. Ich hätte mir hier eine Übersetzung ins moderne Deutsch gewünscht, gerne auch in Klammern und Kursiv, um eine Unterscheidung vom Originaltext und Ergänzung durch den Verlag deutlich zu machen.

Ich würde hier ja vom Inhalt gerne fünf Sterne vergeben, aber diese Rechtschreibung ist ein zu großer Punkt für mich. Trotzdem ist das für den Preis ein wirklich gutes Taschenbuch. Das sollte keinen davon abhalten, es zu lesen.

 
Fazit: 
Spannende Informationen über alle Hexenkräuter, die es gibt, dazu viele historische Einblicke zu einem günstigen Preis. Alles in allem ein gutes Buch, nur hätte man es eine Überarbeitung vom Lektorat bekommen müssen, wie ich finde.
 


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Danke an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar

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