Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte
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Details
Titel: Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte
Autor: Anna Basener
Erschienen: 16.03.2017
Verlag: Eichborn Verlag
Genre: Roman
Seiten: 320
Preis Taschenbuch: 16,90€
E-Book : 12,99€
Buchdeckel:
"Rotzig und respektlos, sexy und
sentimental, spannend und politisch unkorrekt." FRANK GOOSEN
Die Omma ist eine Ruhrpottikone. Sie war mal Wirtschafterin im Puff, bis sie den brutalen Zuhälter nicht mehr ertragen und ihn kurzerhand mit einer Flasche Korn erschlagen hat. Als die Mitzi, ehemalige Prostituierte und enge Vertraute der Omma, plötzlich stirbt, bricht die Omma alle Zelte in Essen ab und zieht zu ihrer Enkelin Bianca. Nach Berlin-Kreuzberg. Bianca wundert sich sehr, dass die vitale Mitzi plötzlich tot sein soll und die Omma ihr geliebtes Essen verlässt. Bianca stellt immer mehr Fragen - bis sie eine Antwort erhält, die sie nicht hören wollte ...
Anna Basener ist ein todkomischer Roman mit zwei unerschrockenen Heldinnen gelungen, die erst dann wirklich zur Familie werden, als sie gezwungenermaßen zusammenziehen.
Die Omma ist eine Ruhrpottikone. Sie war mal Wirtschafterin im Puff, bis sie den brutalen Zuhälter nicht mehr ertragen und ihn kurzerhand mit einer Flasche Korn erschlagen hat. Als die Mitzi, ehemalige Prostituierte und enge Vertraute der Omma, plötzlich stirbt, bricht die Omma alle Zelte in Essen ab und zieht zu ihrer Enkelin Bianca. Nach Berlin-Kreuzberg. Bianca wundert sich sehr, dass die vitale Mitzi plötzlich tot sein soll und die Omma ihr geliebtes Essen verlässt. Bianca stellt immer mehr Fragen - bis sie eine Antwort erhält, die sie nicht hören wollte ...
Anna Basener ist ein todkomischer Roman mit zwei unerschrockenen Heldinnen gelungen, die erst dann wirklich zur Familie werden, als sie gezwungenermaßen zusammenziehen.
Meine Zusammenfassung:
In diesem Buch geht es um zwei alten Damen
aus dem Ruhrpott, die es trotz ihres Alters noch faustdick hinter den Ohren haben.
Omma und Mitzi haben sich in einem Puff kennengelernt, wo die Omma als Wirtschafterin
tätig war und die Mitzi als Hure. Als Herbert, der Puffleiter Mitzi fast zu
Tode prügelt, bringt die Omma den Herbert in Selbstjustiz um und fackelt das
Hotel ab. Beide machen sich daraufhin selbstständig. Lange Zeit war Mitzi für
die Omma und ihre Enkelin Bianca eine gute Freundin, doch plötzlich stirbt
Mitzi und hinterlässt eine große Lücke im Ruhrpott.
Bianca,
Ommas Enkelin, ist eine angehende Designerin für Schlüpfer, mit nur mäßigen
Erfolg. Um über die Runden zu kommen jobbt sie nebenbei als Kellnerin. Sie
wohnt in einer WG in Berlin, mit einer faulen Mitbewohnerin, die regelmäßig
keine Miete zahlt und Biancas Schlüppis und Leben schlecht macht. Als Bianca
ihre Mitbewohnerin rausschmeißt, steht plötzlich die Omma mit Sack und Pack vor
der Tür, um in Berlin zu bleiben. Kurzerhand nimmt sich die Omma Biancas
Zimmer, füllt den Kühlschrank mit Samtkragen und zieht nachts um die Häuser.
Während
Bianca sich über das komische Verhalten ihrer Omma wundert, quartieren sich
noch ihr Vater und andere Bekannte zeitweise bei ihr ein. Damit ist das Chaos
perfekt, denn jetzt muss Bianca sich nicht nur mit unzufriedenen Kundinnen
ihrer Schlüppis befassen, sondern auch mit besoffenen Jungs, die mit ihrer
Kleiderpuppe samt Schluppi Berlin unsicher machen, Männern die denken sie wäre
eine Hure, Papas neuer Flamme und mit Ommas Gesundheitszustand. Als Bianca das Ganze
nicht mehr aushält, schnappt sie sich kurzerhand Papas altes Auto, um weg von
all dem Durcheinander zu kommen. Ihr Weg führt sie nach Essen, zu Mitzis Grab.
Doch da macht Bianca eine Entdeckung, die sie völlig aus der Fassung bringt.
Bewertung:
Das Cover ist das der Zigarettenmarke
EVE, Ommas Lieblingsmarke, die sie auch im Buch ständig raucht. Daher ist das
Cover wirklich passend, wenn auch erst mal ungewohnt, denn ich kannte diese
Marke überhaupt nicht :-)
Das Buch ist im Ruhrpottdialekt
geschrieben, was ich sehr komisch und erfrischend finde. Auch wenn man kein
Dialekt kann, ist es überhaupt nicht schwer dem Text zu folgen. Die Geschichte
rund um die Omma ist sehr vielseitig und es gibt kleinere Nebengeschichten die
in einer groben Inhaltsangabe kaum Platz finden. Daher kann das Buch hier mit einigen
schönen und weniger schönen Ruhrpott Geschichten aufwarten und befasst sich hemmungslos
mit den zwielichtigen Gestalten und lustigen Begriffen aus der Rotlichtszene.
Die Dialekte zwischen den Charakteren wirken echt und wie mach echte Person,
kann dem Leser die ein oder andere Aussage von z.B. der Omma oder der blöden
Mitbewohnerin von Bianca nerven oder auf die Palme bringen :-)
Das Ende ist einer Person wie der Omma
würdig und passt irgendwie. Ich habe allerdings nicht mit so einem Ende
gerechnet. Ich dachte das Ende würde noch etwas tiefer werden und nicht ganz so
schnell abgehakt. Manche Sachen wurden im Buch nur kurz angesprochen, dann aber
nicht mehr erwähnt. Als Leser habe ich mir bei einigen Zeilen mehr hineininterpretiert
und sie für wichtiger gehalten. Daher kann ich dem Buch nicht volle fünf Sterne
geben. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und es war auch ein gutes
Buch, aber gegen Ende hätte ich mir so viel Tiefe wie am Anfang gewünscht.
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