|| Jugendbuch || Ich wünschte, ich könnte dich hassen

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- Entführung | Stockholm Syndrom | Wildnis - 



 Details 


 Autorin: Lucy Christopher
 Verlag: Chickenhouse

 Erschienen: 20.01.2011
 Genre: Jugendbuch
 Seiten: 368
 Ebook: 4,99€

Klappentext 


Gemma begegnet Ty am Flughafen. Ty, ihr Entführer mit den wunderschönen eisblauen Augen. Sie versucht alles, um ihm zu entkommen. Scheitert, immer und immer wieder. Und dann ist da mehr als blinder Hass. Gemma entwickelt Gefühle. Gefühle, die sie nicht haben darf.

 Mein Senf dazu...


Dieses Buch hat mich durch sein dunkles Cover mit den stechend blauen Augen angezogen. Genauso angezogen fühlte sich auch Gemma von diesen Augen. Doch aus einem anfangs netten Gespräch wird schnell eine Entführung. 

Gemma (16) erzählt in diesem Buch ihre Geschichte in Form eines Briefs an ihren Entführer. Als Leser erfahren wir erstmal keine große Vorgeschichte oder ähnliches. Die Handlung beginnt direkt bei den beiden Protagonisten und ihrer "ersten Begegnung". Die Entführung am Flughafen geht rasend schnell. Es wird also auch dem Leer selbst schnell klar, das der Täter, Ty (ca. 25?), alles schon sehr lange und gut geplant hat. 
Gemma erzählt nun also ihre Geschichte mit allen Details, an die sie sich noch erinnern kann. Ihre Gefühle und ihre Verwirrung, kommen sehr gut rüber. Beim Lesen war ihre Verzweiflung gerade zu Anfang sehr spürbar. Immer wieder spricht sie in Gedanken von Möglichkeiten ihrem Entführer zu entkommen und sie malt sich schreckliche Dinge aus, die er mit ihr vorhaben könnte. 
Erst sehr langsam wird Gemma klar, das sie hier einen sehr labilen Menschen vor sich hat. Tys Verwirrtheit wird sehr gut beschrieben. 
Der Schreibstil liest sich sehr flüssig und gibt auch die Umgebung sehr gut wieder, sodass man sich selbst in den Ort des Geschehens hineinversetzt fühlt. 

Dieses Buch war anders als erwartet. Durch den Titel hatte ich mir mehr Bindung zwischen Opfer und Täter vorgestellt. Doch hier findet man keine Liebe die sich zwischen den beiden entwickelt. Gemma versucht sich einfach in ihre Rolle zu fügen und versucht das beste daraus zu machen. Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich das Ende zufriedenstellend fand. Teilweise fühlte ich mich an manchen Stellen selbst etwas verwirrt und auch ein wenig emotionslos beim lesen. Ich weiß nicht wie ich es erklären kann, aber je Gefühlsloser Gemma wurde, desto mehr wurde ich es auch. Diese Entwicklung fand ich sehr interessant, denn so konnte ich mich wirklich sehr gut in sie und ihre momentanen Gefühle einfinden.

Dieses Buch ist mal etwas komplett anderes und hat mich gut unterhalten können. Die Gefühle die sich beim lesen einstellen, haben mich selbst erschrocken. Am Ende konnte ich Gemmas Entscheidungen sehr gut nachvollziehen, da ich ja mit ihr in der Entführung gesteckt habe, aber wenn man genauer darüber nachdenkt, ist und bleibt es eine Entführung und somit eine Straftat und auch Gemma weiß das, sieht aber eben auch die anderen Dinge.




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