//Rezension// Jugendbuch / Japan / Lonely Castle in the Mirror

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Berührend und emotional wird es bei diesem Werk. Denn Kokoro ist ein Mobbingopfer und meidet sich Schule. Als sie plötzlich in eine geheime Welt gezogen wird, ändert sich alles für sie...


Details

Titel: Lonely Castle in the Mirror
 Autorin: Mizuki Tsujimura
Verlag: Hayabusa
 Erschienen: 26.09.2023
Genre: Jugendbuch / Japan / Mobbing
Seiten: 464
Preis Taschenbuch: 15,00 €

ab 12 Jahren


Darum geht´s:

Triggerwarnung: Achtung in diesem Buch geht es um Mobbing, Einsamkeit und Gewalt

Kokoro bekommt immer, wenn sie zur Schule soll, Bauchschmerzen. Ihr Körper rebelliert förmlich, zu sehr schmerzen sie ihre Erlebnisse in der Schule. Kokoro wird von ihren Mitschülern gemobbt und ist seelisch daher völlig fertig. Nicht mal mehr ihren Eltern sich vertraut Kokoro an. Sie schließt sich zu Hause ein und lässt niemand an sie heran. So dümpelt sich tagaus tagein vor sich hin. Jeder Tag ist ein Kampf mit sich und der Verpflichtung doch zur Schule zu gehen.

Eines Tages beginnt Kokoros Spiegel zu leuchten, welcher sie in ein geheimes Schloss zieht. Zusammen mit sechs anderen Teenagern bekommt sie von der „Wolfskönigin“ die Aufgabe, einen Schlüssel zu einem versteckten Raum zu finden. Wer den Schlüssen und den Raum findet, bekommt einen Wunsch erfüllt. Kokoro weiß genau, was sie sich wünschen wird, aber manchmal verläuft das Schicksal anders als man denkt. Sie lernt die anderen Jugendlichen besser kennen und das lässt ihren Wunsch immer weiter in den Hintergrund rücken.

Meine Bewertung:

Dieses Buch hat mich seit der ersten Seite gefesselt. Auch wenn ich eigentlich nicht zur Zielgruppe für dieses Buch gehöre, sind Themen wie Mobbing oder Ausgrenzung auch an mir als Jugendliche nicht vorbeigegangen und so fühlte ich mich gleich mit Kokoro verbunden. Gleichzeitig konnte ich mich auch gut in ihre Mutter hineinversetzen, die sie auf ihre Art wirklich gut unterstützt hat. Zum Glück sind nicht alle japanischen Eltern so kalt, wie oft dargestellt wird.

Nun zur Story und der Umsetzung. Ich konnte dieses Buch am Anfang nicht sofort einordnen, denn die Wolfskönigin, welche nie ihr Gesicht zeigt, hätte auch deutlich gutes Potenzial für einen Horror-Roman geliefert. Gleiches gilt für das Setting in einem einsamen Schloss mit sechs anderen Jugendlichen u.a. Also vorab, das ist es definitiv nicht. Der Roman befasst sich mit viel tieferen Emotionen, als nur mit der einfachen Angst, die Stoff für einen Horror-Roman liefert. Was nicht weniger tragisch ist, denn die Geschichten könnten so aus der realen Welt entstammen, das macht das ganze so bitter. Nicht nur Kokoro, deren Geschichte wir in diesem Roman ausführlich kennenlernen, sondern auch die anderen sechs Jugendlichen haben ihre eigenen Erfahrungen mit Mobbing, Gewalt und Ausgrenzung. Jeder geht damit anders um, jedoch haben alle etwas gemeinsam - sie gehen nicht zur Schule und können daher ihre Zeit im Schloss verbringen. Für ihre Suche haben sie einen begrenzten Zeitraum, der ein japanisches Schuljahr lang ist, also 3 Semester von Mai bis März. Das Buch ist deswegen auch in 3 Trisemesterabschnitte mit jeweils 4 Unterkapiteln unterteilt. Sie können in der Zeit machen, was sie wollen, wenn sie nicht den Schlüssel suchen möchten.

Am Anfang traut sich Kokoro nicht so recht ins Schloss, überwindet sich aber dann. Man verfolgt ihren Weg bis zum Ende des letzten Trisemesters. Ich möchte hier nicht weiter erzählen, denn alle Details könnten etwas über den Inhalt verraten. Es gibt wirklich eine Menge zu erfahren und vieles wird nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Manchmal braucht man als Leser genauso lange wie Kokoro, die eigentlichen Zusammenhänge in dieser Geschichte zu entdecken, manchmal kann man sich aber auch schon vorher etwas erahnen. Sagen wir mal so, mit dem Ende hätte ich nicht gerechnet. Es war interessant und hat versucht, die roten Fäden miteinander zu verknüpfen. So ganz überzeugen konnte es mich vom Sinn her nicht ganz, aber hier sollte man einfach nicht zu viel nachdenken und die inspirierende Intension der Autorin einfach annehmen. Mich hätten da noch ein paar Sachen nach dem eigentlichen Ende interessiert, leider war hier der Epilog viel zu kurz. Das fand ich etwas schade, zeigt aber auf, wie sehr mich das Buch in die Protagonisten in den Bann gezogen haben.
 
 Von der Art her sind Story und Protagonisten typisch japanisch. Passt also gut in das Hayabusa Program. Den Roman gibt es auch als Manga, welcher in 5 Bänden abgeschlossen ist. Wer also lieber Manga statt dicke Bücher liest, kann daher hier zugreifen. Der Manga nimmt Szenen, Aussagen und Handlung 1:1 vom Roman auf. Im Roman ist allerdings noch mehr Platz, um Gefühle oder Details zu beschreiben. Für mich haben beide Varianten einen gewissen Charme. Beim Manga habe ich noch die Optik in Form von schönen Zeichnungen dabei, die kann ich mir beim Roman in meiner Fantasie vorstellen. 

Fazit: 
Ein bewegender Roman, spannend geschrieben und voller Emotionen, die einen nur so überfluten. Ein Feuerwerk der Gefühle, spannendes Setting und eine bis zum Ende spannende Story. Wie ich finde ein insgesamt unfassbar gutes Werk.
 






Bildrechte
Foto: Lesefieber-Buchpost
Cover: Verlag und Illustrator
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Dieser Beitrag gibt meine freie Meinung wieder.
 
 
Danke an Carlsen / Hayabusa für das Rezensionsexemplar 
 

 

 

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