//Rezension// Engel im Polarlicht + Interview mit Dennis Kohlmann

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Das neue Buch von Dennis Kohlmann ist schon im März erschienen, aber ich freue mich es nun auch auf unseren Blog vorstellen zu dürfen. Zusätzlich gibt´s ein kleines Interview das ihr am Ende meiner Rezension findet. 


Details


Titel: Engel im Polarlicht
Autor: Dennis Kohlmann
Erschienen: 12.03.2018
Verlag: Angelwing Verlag
Genre: Roman
Seiten: 250
Preis Taschenbuch: 10,99€
E-Book: 2,99€



Meine Zusammenfassung:

Merle und ihr Vater hatten eine Reise nach Schweden geplant, bevor  plötzlich verstarb. Alleine mit Urne und Asche des Vaters tritt Merle nun die Reise an. Ihr Ziel, an jeden der geplanten Trips einen Teil der Asche zu bestatten. 

Auf ihren Weg nach Schweden trifft Merle auf Virgil, der behauptet ein gefallener Engel zu sein. Der gefallende Engel ist ebenfalls auf seiner letzte Reise, denn er möchte im Schimmer der Nordlichter wo seine Macht am geringsten ist sterben. Im Laufe ihrer Reise kreuzen sich die Wege der beiden mehrfach und Merle erfährt was genau der Hintergrund von der Verbitterung des Engels ist und was sie damit zu tun hat. 

Meine Bewertung:

Wie auch das letzte Werk von Dennis ist Engel im Polarlicht durch und durch mystisch, mit sehr viel Realität vermischt und trägt somit seine persönliche Handschrift. Die Geschichte von Merle hat mich sehr berüht. Ihre Trauer und teilweise Verzweiflung kommt so echt rüber, als wenn sie direkt neben einen sitzen würde und einem die Geschichte selbst erzählt. Auch wenn sie stellenweise echt total verplant und etwas naiv ist. 

Manche Taten von Engel Virgil, habe ich allerdings nicht nachvollziehen können. Erst schien es als wollte er Merle wirklich schützen, hat aber in seiner unbeholfenen Art ihr eher geschadet als geholfen. Oftmals ging er mir echt auf die Nerven. Aber vielleicht war das genau so gewollt. Oft schien er mir recht plump in Szene gesetzt.

Andere Charaktere sind so vielfältig das man sie überhaupt nicht einschätzen kann, wie beispielsweise Nils. Er hat eine lockere lustige Art, kann aber auch ganz in sich gekehrt wirken. Außerdem ist er in seiner lebenslustigen Weise total unberechenbar. Er könnte Merle schnappen und mit ihr z.B. nach Japan fliegen, ohne das sie überhaupt was mitbekommen würde. Das macht ihn sehr sympatisch.

Mir haben die einzelnen Stationen von Merles Reise gut gefallen. Man bekommt Lust selbst nach Schweden zu reisen und sich Land und Leute anzuschauen. Die Beschreibung der Städte ist gut gelungen und man konnte sich viele Orte sehr gut bildlich vorstellen. Hat ein bisschen was von einem Schnupperreiseführer durch Schweden. Da ich wenig in Hostels und Couchsurfing gemacht habe, kann ich nur sagen, dass es für mich sehr interessant war, wo Merle letztendlich so gelandet ist.

Der Schreibstil ist gewohnt jugendlich und gut verständlich. Der Satzbau ist anständig und leicht zu lesen. Weil der Spannungsbogen gut gehalten wird, kann das Buch innerhalb eines Abends gut durchlesen ohne Probleme. Ich ziehe für den nervenden Engel allerdings einen halben Stern ab, sonst hab ich nichts zu meckern. 


Interview mit Dennis:


Wie kommt man während einem technischen Studium dazu solche Romane zu schreiben (ich bin auch Dipl. Ing. mit technischen Hintergrund und ehrlich ich hatte auch so ne Phase....ihhh Mathe und Statik XD)??

Haha, ja, das weiß ich auch nicht so recht. Ich fand Mathe im Studium eigentlich total spannend, aber es kann von Zeit zu Zeit doch etwas theoretisch und trocken werden und da hat wohl meine rechte Gehirnhälfte irgendwann zu viel des Guten gehabt und fing an auszurasten :D Es fing dann alles damit an, dass ich mir ein paar Bücher über das Schreiben besorgt habe und ein wenig später kläglich an meinem ersten Romanversuch gescheitert bin. Dann hieß es, den Staub von den Armen abzuklopfen und weiterzukämpfen. Ich habe dann erstmal mit Kurzgeschichten meine Schreibmuskeln trainiert, bis ich mich fit genug fühlte, einen Schreibkurs bei Rainer Wekwerth zu belegen, aus dem dann mein erstes Buch Libellenfrühling hervorging. 


Warum hat es dich gerade nach Schweden gezogen?

Ich mochte das Land schon länger und hatte bereits während meines Bachelorstudiums ein besonderes Masterprogramm in Uppsala ins Auge gefasst. Als ich dann fertig war, habe ich mich einfach mal beworben und glücklicherweise auch einen Platz an der Uni bekommen. Seit einem Jahr habe ich nun meinen Master in der Tasche und bin geblieben - wie sollte es auch anders sein - der Liebe wegen :)


 In deinem Romanen geht es oft um Engel, haben sie eine besondere Bedeutung für dich?

Eine besondere Bedeutung haben sie nicht unbedingt für mich. Allerdings bin ich in einem christlichen Elternhaus groß geworden und habe daher schön früh Kontakt mit der christlichen Mythologie bekommen. Aber spätestens seit der TV-Serie Supernatural bin ich der absolute Engel-Fan :D


 Wie findest du Ideen für deine Romane?

Manchmal starte ich mit einem Gefühl oder einer emotionalen Prämisse und schaue dann wie sich die Geschichte in meinem Kopf entwickelt. Oder es beginnt alles mit einer Idee für die Wandlung meines Protagonisten. So war das auch bei Engel im Polarlicht. Ich bin Kopf-Schreiber oder Plotter, das heißt ich plane die gesamte Geschichte vorher auf Papier und in etlichen Word und Excel-Dokumenten. Daber merke ich dann schnell, ob meine Idee stimmig ist, oder ob doch noch etwas Pfeffer fehlt. Sollte ich bei der Ideenfindung mal hängen bleiben, gibt es eine intensive Brainstorming-Session.

(Anmerkung von mir- Wir erkennt man den Ingenieur? Er macht alles in Excel XD)

Was planst du für neue Werke bzw. was können wir in Zukunft von dir erwarten?

Ich mag es gerne gefühlvoll, deshalb plane ich gerade einen Liebesroman für junge Erwachsene, der auch in Schweden spielen soll. Dabei verlasse ich die phantastischen Sphären und konzertriere mich auf die reale Welt. Generell will ich einfach noch mehr schreiben und all die Geschichten, die in meinem Kopf rumschwirren zu Papier bringen. Bin schon gespannt, wie das so klappt :D 


Nenne uns doch mal die Orte in Schweden die man gesehen haben muss!

Oh, da fällt mir doch glatt die Insel Gotland ein, und nicht nur, weil mein nächsten Roman dort spielen soll. Dort ist es total schön, man kann die ganze Insel mit dem Auto erkundigen und später in der historischen Hafenstadt Visby die Seele baumeln lassen. Die Stadt hat noch ihre alten Mauern und sonst auch ein sehr mittelalterliches Flair - einfach gemütlich! Diesen Sommer mache ich allerdings einen Roadtrip in den Norden Schwedens. Da will ich auf jeden Fall einen Helikopter-Rundflug machen. Wahrscheinlich werde ich mein Instagram mit Bildern zu spammen :D 


Danke dir für dieses schöne Interview!

Wir danken dir! 
Ich freue mich schon auf den Liebesroman, aber bitte schnulzig leidenschaftlich ja?!



Danke an Dennis Kohlmann für Rezensionsexemplar und Interview.