//Rezension// Irre! - Wir behandeln die Falschen


Psychologie lehrreich und lustig? Geht das? Manfred Lütz bringt dem Leser in seinem Buch "Irre- Wir behandeln die Falschen" sämtliche Arten von psychisch Kranken näher und erklärt warum die vermeidlich "Normalen" viel eher die "Irren" sind.


Details


Titel: Irre! - Wir behandeln die Falschen
Autor: Manfred Lütz
Erschienen: 11.06.2018
Verlag: Pinguin Verlag
Genre: Ratgeber / Humor
Seiten: 208
Preis Taschenbuch: 10,00€
E-Book: 9,99€


Meine Zusammenfassung:

In diesem Buch geht es um die ganzen "Irren" in unserer Gesellschaft. Was unterscheidet einen psychisch Kranken von einem normalen Menschen? Es wird erläutert was Begriffe wie Depression, Angststörung, Panik, Schizophrenie, Sucht, Manie und Demenz bedeuten und welche Symptome Menschen unter den Krankheiten haben. 

Eine Erkrankung kann jeden treffen, der noch so weltgewandte Ingenieur kann morgen Stimmen hören - die ihm befehlen plötzlich Priester zu werden. Während man früher die Menschen einfach weggeschlossen hat, kann die heutige Medizin viel für die Patienten tun und mit der richtigen Behandlung landet nicht jeder psychisch Kranke zwangsläufig in der Psychiatrie. 

Dieses Buch räumt informativ und lustig mit einigen Klischees auf und weist darauf hin, das "Normal" sein nicht immer der glücklichste Weg im Leben ist. 

Meine Bewertung:

Das Buch hat mich wirklich sehr gut unterhalten und einige Dinge offenbart, über die ich mir so noch keine Gedanken gemacht habe. Es war interessant mal ein paar Fakten über sogenannte "Irre" zu erfahren. "Normale" reden ja oft sehr abfällig über Menschen mit z.B. Depressionen, weil sie einfach nicht verstehen können, warum man morgens keine Motivation haben kann aufzustehen. Und Menschen mit z.B. einer Angststörung werden aufgefordert sich "mal nicht so anzustellen". 

Leider herrscht da noch wenig Toleranz. Vielleicht aber auch, wie Manfred Lütz in seinem Buch passend vermutet, weil die Normalen sich nicht trauen anders zu sein und daher etwas eifersüchtig sind. In einer Gesellschaft wo alle gleich sein möchten, bieten uns gerade die "bunten" Vögel eine Chance das Leben neu zu überdenken. Und nicht alle Kranken müssen zwangsläufig unglücklich über ihr Leiden sein. Das eine Manie kurzzeitig mehr "Hummeln im Hintern" bringt und mehr Mut, an den man sich später gerne erinnert, lässt einen vielleicht auch etwas entspannter dieses doch recht ernste Thema betrachten. 

Natürlich kann ein Buch mit 208 Seiten niemals eine wissenschaftliche Darstellung dieses sensiblen Themas exakt oder gar vollständig analysieren, aber es kann uns anregen andere Menschen besser zu verstehen. Allerdings ist der Titel nicht so passend gewählt, dafür wird zu wenig darauf eingegangen warum die "Normalen" das eigentliche Problem sind. Diesem Thema wird nur wenig Platz eingeräumt. Da könnte man bestimmt noch ein ganzes weiteres Werk mit 208 Seiten schreiben. 

Fazit: Lesenswert, interessant und ein bisschen witzig ist das Buch auf jeden Fall. 





Danke an Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar.

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