|| Dystopie || Die Geschichte der schweigenden Frauen

Werbung wegen Rezensionsexemplar | Dystopie | Selbstbestimmung

Details


Titel: Die Geschichte der schweigenden Frauen
Autorin: Bina Shah
Verlag: Golkonda

Erschienen: 28.02.2019
Genre: Dystopie
Seiten: 336
Hardcover: 22,00€

Klappentext


In der modernen Metropole Green City, der Hauptstadt von Südwest-Asien, ist das Verhältnis von Männern und Frauen aufgrund von vorgeburtlicher Geschlechtsauswahl, Krieg und Krankheit extrem unausgewogen. Mithilfe von Gewalt und Technologie hält die Regierung die Bevölkerung unter Kontrolle, und Frauen sind verpflichtet, mehrere Ehemänner zu haben, um so viel Nachwuchs wie möglich mit diesen zu zeugen.

Doch es gibt Frauen, die Widerstand leisten, Frauen, die sich im Untergrund zu einem Kollektiv zusammengeschlossen haben, Frauen, die sich weigern, Teil dieses Systems zu sein. In ihren nächtlichen Diensten bieten sie etwas an, das sich niemand erkaufen kann: Intimität ohne Sex.

Bewertung


Bei diesem Buch bin ich froh es zur Hand genommen zu haben, denn eigentlich schaue ich sehr auf das Cover und dieses hier ist leider nicht wirklich ansprechend für das Genre. Die Geschichte dahinter ist aber definitiv sehr lesenswert und interessant! Die Welt wird von einem Tödlichem Virus heimgesucht, der durch Männer verbreitet wird, aber nur Frauen tötet. Dadurch sind die Frauen zu einem wertvollem Gut geworden, denn schließlich sind sie es, die für Nachwuchs sorgen. Aus diesem Grund hat sich die Lage etwas verändert und Frauen bekommen nicht nur einen Ehemann, sondern gleich mehrere. Diese verpflichten sich sich um ihre Frau zu kümmern und sie auf Händen zu tragen. Klingt erstmal ganz ok, aber ich sehe da direkt das Problem....die Frau wird als Zuchtobjekt gesehen. Sie soll so viele Kinder wie möglich bekommen und am besten Mädchen. Damit die Gene aber weiterhin sehr gemischt sind, werden eben mehrere Männer dafür "eingesetzt". Prostitution ist nicht mehr erlaubt, aber das ist auch nicht das wonach sich die Männer sehnen, denn in einer Ehe mit mehreren Partnern kommen Gefühle gänzlich zu kurz. Deshalb gibt es im Untergrund die Frauen, die sich anbieten den Männern einfach nur nähe zu geben, Nähe ohne Sex. Eine einfache Umarmung. Doch genau dafür werden sie gejagt.

Wow, was eine Geschichte oder?  Ich habe mich echt sehr auf dieses Buch gefreut. Allerdings hat mich der Schreibstil sehr in meiner Euphorie gebremst. Ich bin schwer in das Buch rein gekommen. Die Perspektivewechsel haben da auch nicht wirklich geholfen, denn mal liest man aus der Sicht der Protagonistin Sabine und dann wieder aus einer völlig anderen. Man meint jetzt das wäre nicht so schlimm, allerdings liest man diese Ansichten manchmal auch durcheinander. Es werden Rückblicke gemacht, die wir vorher schon mal aus einer anderen Sicht gelesen haben. Das macht es für den roten Faden nicht so einfach immer greifbar zu sein. Ich musste mir oft ins Gedächtnis rufen, das ich jetzt bei einer anderen Person bin und somit eine andere Sicht lese, diese aber weit vor dem letztem Kapitel stattgefunden hat. 

Trotz dieser leichten Verwirrung hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen. Diese Dystopie ist so viel anders als die, die ich bisher gelesen habe, was vielleicht daran liegt, das es kein Jugendbuch ist. Ich habe viel Stoff zum nachdenken bekommen und wurde sehr gut unterhalten. Es wäre aber noch schön gewesen, wenn die Autorin ein wenig mehr auf das Leben in dieser "neuen" Weltordnung eingegangen wäre. Man kann sich kein richtiges Bild machen, da die neue Regelung nur nebenbei erwähnt wird. Schade ist auch die Gestaltung des Covers, ich glaube das viele bei diesem Bild eine andere Story erwarten und sich deshalb nicht mal den Klappentext anschauen werden.

Fazit: Eine schockierende Dystopie die die Frauenwelt zwar auf Händen trägt, aber dabei die Würde und die Selbstbestimmung vergisst. Sehr lesenswert!




Kommentare