//Rezension// Bilderbuch/Kinderbuch - Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge
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Arr,
lichtet die Anker ihr Leichtmatrosensinnen, richtet die Kronen ihr
Prinzen. Genderklischees Ade – wer sagt als nur Mädchen Prinzessinnen
sein dürfen und nur Jungs Seeräuber? Nix da! Das Buch räumt alle Mal
damit auf :-)
Titel: Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge
Autorin: Nils Pickert
Illustrationen: Lena Hesse
Verlag: Carlsen
Erschienen: 29.08.2022
Genre: Kinderbuch / Bilderbuch
Seiten: 72
Preis HC-Buch: 14,00€
Preis HC-Buch: 14,00€
ab 5 Jahren
Beschreibung:
Milo ist ein echter Prinzessinnenjunge und Mara ein echtes Seeräubermädchen. Seit sie sich kennengelernt haben, sind sie die besten Freunde überhaupt und spielen jeden Tag zusammen. Auch Milos Eltern und Maras Vater verstehen sich gut.Eines Tages fährt Mara mit ihrem Vater in den Urlaub. Von dem Tag an macht sich bei beiden Kindern eine schreckliche Vermissung breit. Als Mara zurückkommt ist es nicht mehr wie vorher, denn die Vermissung ist immer noch da. Werden sie sich wieder so gut verstehen wie vorher?
Meine Bewertung:
Ein bisschen zu viel übers Ziel hinausgeschossen, meiner Meinung nach. Es ist zu viel von allem. Milo ist durch und durch ein Prinzessinnenjunge - er hat gar nicht mit anderen Sachen gespielt außer mit Rosa Kram und Mara ist durch und durch Seeräubermädchen,
die ebenfalls nichts anderes toll fand. Gut, sie haben mal die Sachen
getauscht, aber irgendwie gab es sonst nichts. Kinder spielen mit
Küchen, Kaufläden, Autos, Dinos, mit Matsch im Sand oder fahren mit Fahrzeugen durch die Gegend. Mir hat das
alles gefehlt. Es war zu kitschig auf beiden Seiten und wirkte daher etwas unrealistisch auf mich. (Wenn mein Sohn mit seinen Meerjungfrauenpuppen spielt, hat er gleichzeitig ein Dinokostüm
an, lila Fußnägel und ein Autoshirt.) Es gibt nicht immer nur rosa oder
blau, sondern dazwischen. Die Botschaft ist mir dahinter nicht ganz
schlüssig, es hätte z.B auch ein Buch über Transgenerkinder sein können (was ja auch gut ist).
Für ein Kind ist bestimmt interessant, dass die beiden Kinder in dem
Buch so überhaupt nicht stereotyp sind. Geschlechterrollen sind ja sogar
schon Kindergartenkindern bekannt. Ich denke da gibt’s eine Menge
Diskussionsbedarf, wobei ich glaube Eltern, die pädagogisch anders
erziehen, würden ihrem Kind nie so ein Buch kaufen.
Die Geschichte war für mich jetzt auch nicht so überzeugend. Es wurde viel über das Verhältnis von Kind zu den Eltern erzählt, es ist jetzt zwar schön, dass die Eltern so viel Zeit für ihre Kinder haben, aber das hat mit der eigentlichen Freundschaft der beiden Kinder nichts zu tun. Die Idee mit der Vermissung war okay, aber durch die krassen Persönlichkeiten ist es ein bisschen in den Hintergrund geraten. Beide finden durch eine Einladung zu Maras Geburtstag wieder zusammen und das ziemlich schnell. Irgendwie war nicht klar, wo jetzt genau das Problem bei der Vermissung lag und warum sie sich nicht gefreut haben als sie sich wiedergesehen haben. Aber wahrscheinlich ist das halt manchmal bei Kindern so ;-)
Die Bilder sind süß gezeichnet, es gibt im Verhältnis zu den Bildern mehr Text. Daher ist die Altersempfehlung ab 5 aufgrund der Länge von 72 Seiten schon gut gewählt. Jüngeren ist das vielleicht zu lang und dafür sind es etwas zu wenig Bilder. Ansonsten ist es gut zum Vorlesen, für schöne kuschelige Abende auf dem Sofa.
Fazit:
Immer raus mit den alternativen Büchern, unsere Jugend darf hoffentlich
endlich so sein wie sie mag und nicht was Erwachsene von ihnen erwarten.
Das Buch hatte für mich zwar ein paar Schwachstellen, aber ich hätte
als Kind trotzdem mal gerne so ein Buch gelesen.
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