//Rezension// Japan - Abstieg in Würde - Wie ein alterndes Land um seine Zukunft ringt
Japan ist ein Land der Superlative, aber die Bevölkerung wird immer älter. Doch wie lebt es sich in einem Land ohne Nachwuchs? Welche Probleme muss Japan lösen, um wirtschaftlich am "Ball" zu bleiben?
Details
Titel: Japan - Abstieg in Würde - Wie ein alterndes Land um seine Zukunft ringt
Autor: Wieland Wagner
Erschienen: 03.09.2018
Erschienen: 03.09.2018
Verlag: DVA
Genre: Fachbuch
Seiten: 256
Preis HC-Buch: 20,00€
E-Book: 16,99€
Meine Zusammenfassung:
Japan wurde lange als Techniknation gefeiert. Viele Innovationen wie der Discman, die CD, Fernseher, Handys, Konsolen u.a. kamen aus dem Land der aufgehenden Sonne. Doch die Zeiten sind längst vorbei. Während die immer älter werdende Bevölkerung an bereits bestehenden Erfolgen festhält, wird Japan von China und Korea als Techniknation überholt. Was bleibt sind Rentner und im System gefangene junge Menschen ohne berufliche und private Perspektive.
Meine Bewertung:
Ein wirklich spannendes Buch mit einer Seite die ich als Japanfan so noch nicht betrachtet habe. Es ist ein Buch, welches aufschlussreich Japans wirtschaftliche Seite betrachtet. Manchmal war es mir etwas zu wirtschaftlich, bei einigen Sätzen bin ich nicht mitgekommen, weil sie mir zu abstrakt waren. Im Klartext manche Sachen habe ich einfach nicht verstanden, ohne mich länger damit zu beschäftigen. Daher wäre es gut gewesen am Ende ein Verzeichnis mit Erklärungen von manchen Begriffen zu haben. Ich denke dieses Buch ist eher an Fachpublikum gerichtet für die alles verständlich ist. Vielleicht habe ich auch nur wieder zu schnell gelesen.Ansonsten war es mir etwas zu viel auf die Atompolitik bezogen, auch wenn das ein sehr wichtiges Thema ist. Mir wäre es lieber gewesen, der Autor hätte genauer betrachtet, wie es dazu kam, dass Japaner so wenig Kinder bekommen.
Gut fand ich das Kapitel über die Japaner, die sich komplett aus der Gesellschaft zurückziehen (Hikikomori) und über jene jungen Japaner, die zu wenig Geld verdienen um eine Familie zu gründen. In diesen Kapiteln wird erstmal klar wie weit die Probleme in die soziale Schicht hineinreicht und wie stark ein junger Mensch unter Druck stehen kann.
Es waren einige gute Ansätze dabei, aber ich hätte mir da noch mehr Informationen zu den Menschen gewünscht. Insbesondere aus der Sicht der Frau, die in Japan immer noch nicht gleichgestellt ist. Was ich mir auch noch gewünscht hätte, wäre ein Teil über die Probleme der japanischen Baueren, die ja auch immer älter werden und keinen Nachwuchs finden.
"Japan - Abstieg in Würde" ist auf jeden Fall ein Buch was ich jeden Japan interessierten ans Herz lege, neben Manga, Reiseführern und Zen Büchern.
Danke an den DVA Verlag für das Besprechungsexemplar
Wenn man in Japan zu Besuch ist fällt auf jeden Fall auf das es in Tokyo Zentrum kaum Mütter mit Kinderwagen gibt. Die scheinen irgendwie aus der Gesellschaft isoliert zu werden. Mir macht das jetzt schon Sorge, wenn wir mit unserem Nachwuchs die Stadt unsicher machen. Ein Glück das man als Ausländer nicht so stark an die Regeln der Gesellschaft gebunden ist.
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